Montag, 12. September 2011

Ana / SVV

ich setze mich auf meinen platz in der letzten reihe, direkt neben T. und M.
Gleich haben wir französisch und ich hasse es!
Sie kommt rein. Ich setze mein lächeln auf.
Es geht los.. ich schweife ab... bin mit den gedanken ganz woanders.
Auf einmal höre ich meinen namen.
T. zeigt mir, was ich vorlesen soll.
Ich lege los, meine Aussprache ist gar nicht so schlecht heute.
Auch meine lehrerin lobt mich.
Das gibt mir mut...
Ich beteilige mich immer wieder.

Dann bekommen wir einen neuen text.
""quarante-huit kilos pour un mètre soixante-treize."   --> "48 kilo auf 1,73m."
ich weiß sofort worum es in diesem text geht.
Es geht um Ana.
ich schweife wieder ab.
Dann soll ich vorlesen.
Ich bekomme genau diese Stelle, in der sie mit dem arzt redet, wie viel sie wiegt... wie groß sie ist.
ich kann mir dieses Mädchen genau vorstellen.
Sie ist vor meinem inneren auge.
Ich fühle mich, als wäre ich mit in dieser praxis, würde das ganze beobachten.

Seit langem verstehe ich wieder etwas in Französisch und meine beteiligung ist auch gut.
Nach dem unterricht sagt die lehrerin, dass sie mit mir sprechen will..
ich befürchte nichts schlimmes.
Gehe zu ihr...
sie guckt mich besorgt an. "du kennst dich gut mit diesem thema aus. woher kommt das?"
Ich schwafle irgendwas, von wegen freundinnen und eigenem interesse.
sie guckt wieder komisch "willst du vielleicht mal einen vortrag darüber halten?"
Joa, vielleicht...
dann fragt sie mich das, was noch NIEMAND jemals gefragt hat...
"Was ist das eigentlich dort an deinem arm?"
ich ziehe die jacke ein stück weiter runter..
"ach nichts" antworte ich ihr.
"wenn etwas ist, dann kannst du gerne mit mir reden" bietet sie mir an..
"hm ja, ist nichts, aber danke" ich lächle freundlich.
Wir verabschieden uns und ich renne fast aus der schule...

ich habe Angst...
Sie hat es bemerkt.
Ich setze mich in eine abgelegene Straße auf einen Bordstein...
zünde mir eine zigarette an und denke nach.
Bis mein Handy klingelt, er ist es... Wo ich bin.. er holt mich doch ab..
MIST, ganz vergessen...
Also renne ich los... da steht er und das lächeln kommt zurück.




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